Mir ist bewusst, wie weit meine Integration in die deutsche Kultur mit einem langen Weg verbunden ist. Ich lebe bereits seit 10 Jahren in Göttingen und war mehrmals in Rosdorf wandern. Die dem Andenken an Alexander Selchow gewidmete Route ist mir jedoch nie aufgefallen. Ich lade Sie ein, die Website zu durchsuchen, die den Kontext seiner Ermordung durch zwei junge Rechtsextremisten beschreibt.
Alexander Selchow – Zum Gedenken an Alexander Selchow
Ein wichtiger Akteur der Neonazi-Szene der 80er und 90er Jahre in Niedersachsen war der Österreicher Karl Polacek. Polacek gründet in Mackenrode ein Schulungszentrum der „Freiheitlichen Deutschen Arbeiterpartei“ (FAP). Anschließend wird er zur Vaterfigur mehrerer junger Menschen und indoktriniert sie mit den Werten des Hasses und der Gewalt der extremen Rechten. Die beiden jungen Mörder von Alexander Selchow wurden in der Gemeinde von Herrn Polacek ausgebildet.
Die Ideologie, auf der die Neonazis und die extreme Rechte basieren, hat ihren Ursprung in der Nazi-Vergangenheit (ca. 1919–1945). Ich bringe Ihnen hier eine beschreibende Passage, so der Historiker J. Chapoutot, wie die NSDAP-Partei auf die Erwartungen des deutschen Volkes reagierte:
„Die NSDAP stellt für viele Zeitgenossen das große Verdienst dar, klare, greifbare und leicht verständliche Maßstäbe zu setzen. »
„In einem Kontext, in dem Ideen einander widersprechen und alle gleich sind, in den Religionen sich gegenseitig verfluchen, bleiben Blut, Fleisch und Rasse als Rückgriff und Referenz übrig. »
Version originale:
« Le NSDAP présente aux yeux de nombreux contemporains l’immense mérite d’offrir des repères clairs, tangible et aisément compréhensible. »
« dans un contexte où les idées se contredisent et se valent toutes, où les religions s’anathémisent entre elles, il reste comme recours et comme référence le sang, la chair, la race. »
Referenz: Chapoutot, Johann, La loi du sang, Éditions Gallimard, 2014, S.24
Was können wir tun?
Kann uns die jüngste Wahl Trumps und der Aufstieg der europäischen Rechten traurig machen?
Natürlich ja, aber die Hoffnung auf eine bessere Welt stirbt zuletzt ...
Lasst uns unsere Jugend erziehen.
( Musik: Lost, Linken Park, https://youtu.be/aylx-JDoyqk?si=hpULcY5seiLULNN- )
PS. Foto Cassandra Cloutier, Berlin, 2014
Jean Cloutier
Projektleitung: Laura Marahrens, Freie Altenarbeit Göttingen e.V.,
Am Goldgraben 14, 37073 Göttingen, Tel. 0551 – 43606, E-Mail: kontakt@ortemitgeschichte.de
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