Das soll ein Friedhof sein?
Weit abseits vom Dorf, eine Wiese am Hang.
Künstlich in Reihen aufgestellte Grabsteine. Ein Mahnmal aus ziemlich verwitterten Sandsteinen, eher eine Klagemauer. Anklagend, Reste einer zerstörten Grabkultur.
Hier wurden bis in die dreißiger Jahre jüdische Dorfbewohner beerdigt.
Hebräische Schriftzeichen. Auf der einen Seite gut zu erkennen. Rückseitig zerstörte unleserliche lateinische Schrift.
Unbegreiflich, trostlos. Wie die Vertreibung und Vernichtung jüdischer Mitbürger.
Es tut gut, wenn ihre Geschichte von Dorfbewohnern erforscht und öffentlich gemacht wird.
Die schlichte Stele an der Hauptstraße mit den Namen berührt, macht nachdenklich.
Einer der jüdischen Bewohner konnte 1940 nach Palästina entkommen, wenige konnten sich retten.
Es bleibt die Trauer. Ratlosigkeit, was treibt Menschen in diesen Hass, in diesen Vernichtungswahnsinn?
Brigitta Brandt
Projektleitung: Laura Marahrens, Freie Altenarbeit Göttingen e.V.,
Am Goldgraben 14, 37073 Göttingen, Tel. 0551 – 43606, E-Mail: kontakt@ortemitgeschichte.de
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